FAQ - Antworten auf häufig gestellte Fragen
Gender-Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit wird in den FAQs das generische Maskulinum genutzt. Es sind ausdrücklich alle Geschlechter gemeint.
Hinweis: Die folgenden Antworten beziehen sich auf erwachsene ITP-Patienten. Die Antworten für Kinder und Jugendliche finden Sie weiter unten [LINK].
Diagnose, Behandlung & Therapie
Die Diagnose erfolgt in erster Linie durch den Ausschluss anderer Ursachen. Dies umfasst eine ausführliche Anamnese, körperliche Untersuchung sowie Laboruntersuchungen wie das komplette Blutbild und den peripheren Blutausstrich. Spezifische Tests (wie der Nachweis von Antiplatelet-Antikörpern) werden sehr selten eingesetzt, da sie in ihrer Aussagekraft deutlich begrenzt sind. Eine Untersuchung des Knochenmarkes kann sinnvoll sein, wenn die Befundkonstellation nicht eindeutig ist.
Ja. Die ITP kann aber auch jederzeit wiederkommen.
Bei Erwachsenen verläuft die ITP häufig chronisch, aber es gibt Fälle, in denen nach geeigneter Therapie eine dauerhafte Remission erzielt werden kann. Eine „Heilung“ im klassischen Sinn ist jedoch nicht immer möglich – das Ziel der Behandlung ist es, ein sicheres Thrombozytenniveau zu erreichen und Blutungen zu verhindern.
Zu den ersten Therapieoptionen gehören Glukokortikoide (umgangssprachlich Cortison, z. B. Dexamethason, Prednison) und gegebenenfalls IVIG (Intravenöse Immunglobuline). Wenn diese nicht ausreichend wirken, kommen Zweitlinienoptionen in Betracht, wie Thrombopoetin-Rezeptoragonisten (TPO-RAs), Fostamatinib oder Rituximab
Bei Rituximab muss beachtet werden, dass es off-label („außerhalb der Zulassung“) bei ITP eingesetzt wird. Es wird dennoch von vielen Experten, auch in der ITP-Leitlinie, als Therapiestandard angesehen. Die DGHO (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie) stellt einen vorformulierten Text (https://www.dgho.de/publikationen/off-label-indikation/allgemeines-und-antragshilfe) für den Kostenübernahmeantrag bereit.
Es gibt weitere Medikamente oder Kombinationstherapien, die eingesetzt werden können. In manchen Fällen wird auch die Milz entfernt (Splenektomie).
Psychische Auswirkungen
Fatigue (= chronisches Erschöpfungssyndrom) bezeichnet eine anhaltende, starke Müdigkeit, die über normale Erschöpfung hinausgeht. Bei Kindern mit ITP ist Fatigue sehr selten.