FAQ - Antworten auf häufig gestellte Fragen
Hinweis:
- Die folgenden Antworten beziehen sich auf erwachsene ITP-Patienten. Die Antworten für Kinder und Jugendliche finden Sie ab hier.
- Zur besseren Lesbarkeit wird in den FAQs das generische Maskulinum genutzt. Es sind ausdrücklich alle Geschlechter gemeint.
Kinder und Jugendliche
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Wie wird eine ITP diagnostiziert?
- FAQ Antwort:
Die Diagnose ITP ist eine Ausschluss-Diagnose. Dies ist mit Anamnese, körperlicher Untersuchung, Blutbild und Betrachten des Blutausstrichs möglich. Thrombozyten-Antikörper brauchen nicht bestimmt werden, da sie auch bei Individuen, die keine ITP haben, gefunden werden können. Auch die Bestimmung von Gerinnungswerten oder eine Knochenmarkpunktion sind nicht notwendig, um die Diagnose ITP zu stellen.
Eine Untersuchung des Knochenmarkes kann sinnvoll sein, wenn die Befundkonstellation nicht eindeutig ist.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Kann eine ITP geheilt werden?
- FAQ Antwort:
Bei Kindern kommt es häufig zu einer spontanen Remission. Durch Medikamente kann die ITP aber nicht geheilt werden. Eine Heilung, d.h. eine Remission kann nur spontan erfolgen. Medikamente können lediglich die Thrombozytenzahl anheben.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Kann auch ein chronischer ITP-Patient in Remission kommen?
- FAQ Antwort:
Ja. Die ITP kann aber auch jederzeit wiederkommen.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie schnell wirken die verschiedenen Therapien?
- FAQ Antwort:
Bei Kindern mit neu diagnostizierter ITP werden nur selten Medikamente benötigt:
- Glukokortikoide (umgangssprachlich Cortison, z. B. Dexamethason, Prednison) werden bei Schleimhautblutungen gegeben, um die Gefäßwand zu stabilisieren. Die Wirkung, d.h. ein Sistieren der Blutung, tritt auch ohne Anstieg der Thrombozytenzahlen nach wenigen Stunden ein. Glukokortikoide sollten nicht länger als 3-4 Tage gegeben werden. Prednison muss ausgeschlichen werden, wenn es > 6 Wochen lang gegeben wurde, weil es in dieser Zeit zu einer Unterdrückung der eigenen Cortison-Produktion in der Nebenniere kommen kann. Dexamathason muss nicht ausgeschlichen werden.
Ein Magenschoner ist meist nicht nötig, kann aber bei Sodbrennen eingesetzt werden. - Intravenös verabreichtes Immunglobulin (IVIG) kann oft schon innerhalb von 1 bis 3 Tagen wirken.
- Hochdosiertes Methlyprednisolon als Notfallmedikament kann bei den sehr seltenen lebensbedrohlichen Blutungen gegeben werden.
Wenn Kinder eine chronische ITP entwickeln (ITP länger als 12 Monate), sind es lediglich ca. 10 % dieser Kinder, die eine Therapie brauchen, da sie ständig oder sehr häufig bluten. Auf keinen Fall dürfen Glukokortikoide über längere Zeit gegeben werden, sondern dann kommen Thrombopoietin-Rezeptoranaloga (TPO-RA) (wie Revolade® oder Nplate®) zum Einsatz. TPO-RAs zeigen typischerweise innerhalb von 7 bis 14 Tagen einen Anstieg der Blutplättchen.
Bei Kindern mit chronischer ITP kann auch Rituximab verwendet werden. Es gibt Hinweise, dass bei Autoimmunerkrankungen, also auch bei der ITP, eine kleinere Dosis als üblich (nämlich 100 mg als Einzeldosis anstatt 365 mg /m2) den gleichen Erfolg und weniger Nebenwirkungen hat [Provan et al., 2007; Fu et al., 2020; Darlow et al., 2025].
Vor der Gabe von TPO-RAs wird keine Knochenmarkpunktion gefordert.Der SYK-Inhibitor Fostamatinib zeigt typischerweise innerhalb von 7 bis 14 Tagen einen Anstieg der Blutplättchen.
Beachten muss man, dass individuelle Reaktionen unterschiedlich sein können.
Eine Splenektomie ist bei Kindern mit chronischer ITP extrem selten indiziert und sollte nur zurückhaltend erwogen werden.
- Glukokortikoide (umgangssprachlich Cortison, z. B. Dexamethason, Prednison) werden bei Schleimhautblutungen gegeben, um die Gefäßwand zu stabilisieren. Die Wirkung, d.h. ein Sistieren der Blutung, tritt auch ohne Anstieg der Thrombozytenzahlen nach wenigen Stunden ein. Glukokortikoide sollten nicht länger als 3-4 Tage gegeben werden. Prednison muss ausgeschlichen werden, wenn es > 6 Wochen lang gegeben wurde, weil es in dieser Zeit zu einer Unterdrückung der eigenen Cortison-Produktion in der Nebenniere kommen kann. Dexamathason muss nicht ausgeschlichen werden.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Wann wird Cortison eingesetzt? Wann Cyklocapron®?
- FAQ Antwort:
Bei Blutungszeichen, aber mit unterschiedlicher Wirkungsweise. Cortison hebt die Thrombozytenzahl an. Cyklocapron® nicht – es wirkt der Blutungsneigung entgegen.
- Glukokortikoide (umgangssprachlich Cortison, z. B. Dexamethason, Prednison) werden bei Schleimhautblutungen gegeben, um die Gefäßwand zu stabilisieren: die roten Blutkörperchen können dann nicht mehr das Gefäß verlassen. Die Wirkung, d.h. ein Sistieren der Blutung, tritt auch ohne Anstieg der Thrombozytenzahlen nach wenigen Stunden ein. Glukokortikoide sollten nicht länger als 3-4 Tage gegeben werden.
- Cyklocapron® (Wirkstoff Tranexamsäure) wird z. B. als Tablette an den Tagen der Periode gegeben, um die Periodenblutung abzuschwächen. Bei ITP-Patienten, die häufig Nasenbluten haben, kann eine Tranexam-haltige Nasensalbe hilfreich sein. Bei häufiger Blutung aus der Mundschleimhaut kann eine Tranexam-haltige Mundspülung Blutungen verhindern.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Wann sind Medikamente zur dauerhaften Erhöhung der Thrombozyten indiziert?
- FAQ Antwort:
Bei schwerem Verlauf und hoher Blutungsneigung.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Viele Patienten werden nach Thrombozytenwert, statt nach Blutungsneigung behandelt. Wie sinnvoll ist das? Was, wenn ich ablehne?
- FAQ Antwort:
Eine Therapie ist nur notwendig bei ständiger Blutungsneigung. Jeder hat das Recht, eine Therapie, die nicht leitliniengerecht ist, abzulehnen. Die dann oft übliche Szene: "Unterschreiben Sie, dass Sie gegen ärztlichen Rat handeln", hat keinerlei juristischen Wert.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Welche Medikamente aus der Hausapotheke sollte mein Kind nicht nehmen?
- FAQ Antwort:
Einige frei verkäufliche Medikamente können das Blutungsrisiko erhöhen oder die Funktion der Blutplättchen beeinträchtigen. Insbesondere Aspirin® und Aspirin®-haltige Medikamente müssen vermieden werden, da sie die Thrombozytenaggregation (das Verklumpen der Blutplättchen) stören können. Auch andere Präparate, die das Blut verdünnen oder die Blutgerinnung beeinflussen (z. B. manche pflanzlichen Präparate), können problematisch sein.
Es ist ratsam, vor der Einnahme von Medikamenten aus der Hausapotheke Rücksprache mit dem (Haus-)Arzt zu halten.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Was kann ich bei Nasenbluten tun?
- FAQ Antwort:
Bei Nasenbluten die Nase 5 Minuten zuhalten. Der Kopf sollte leicht nach vorne geneigt werden, damit das Blut nicht in den Rachen läuft.
Sollte es nicht aufhören zu bluten, sind Corticoide indiziert: 2 mg/kg Körpergewicht für 3-4 Tage. Bei häufigem Nasenbluten ist die Applikation einer Salbe mit Tranexam-Säure (200 mg Tranexam in 10 g weicher Nasensalbe) hilfreich.
Bleibt das Nasenbluten länger bestehen oder ist es sehr stark, vor allem, wenn es immer aus dem gleichen Nasenloch blutet, sollte ein HNO-Arzt aufgesucht werden, der eine lokale Blutstillung durchführt.
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- Kategorie: (Kind.) Impfungen, Infekte & immunologische Erkrankungen
- FAQ - Frage: Hat eine Erkältung/Infekt Einfluss auf die Thrombozyten?
- FAQ Antwort:
Ja, Infektionen – auch eine einfache Erkältung – können bei manchen Menschen mit ITP zu einem vorübergehenden Abfall der Thrombozytenzahl führen. Oft reagiert der Körper auf eine Infektion, indem die Thrombozytenzahl sinkt. Auch bei gesunden Menschen kann es bei Infektionen zu einer leichten Thrombozytopenie kommen. Die wichtigste Auswirkung eines viralen Infektes ist, dass die Gefäße weitgestellt werden und es dadurch vor allem zu Schleimhautblutungen kommen kann.
Wichtig ist, den Blutbild-Verlauf nach Rücksprache mit dem betreuenden Arzt zu überwachen.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Wie oft sollten die Blutwerte kontrolliert werden?
- FAQ Antwort:
Eine Kontrolle der Thrombozytenzahl hat die Aufgabe, eine evtl. Remission zu dokumentieren. Eine Therapie hängt ja nicht von der Thrombozytenzahl, sondern von der Blutungsneigung ab. Bei Kindern mit einer neu diagnostizierten ITP empfehlt sich die Bestimmung der Thrombozytenzahl nach 1 Woche (spontane Remission bei ca. 15 % der Kinder), und, wenn keine neuen Petechien bzw. Hämatome mehr aufgetreten sind, nach 6 Wochen (spontane Remission bei 60 %), nach 6 Monaten (spontane Remission bei ca. 80 %) und nach 1 Jahr.
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- Kategorie: (Kind.) Psychische Auswirkungen
- FAQ - Frage: Was ist Fatigue und kommt es häufig bei ITP vor?
- FAQ Antwort:
Fatigue (=chronisches Erschöpfungssyndrom) bezeichnet eine anhaltende, starke Müdigkeit, die über normale Erschöpfung hinausgeht. Bei Kindern mit ITP ist Fatigue sehr selten.
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- Kategorie: (Kind.) Impfungen, Infekte & immunologische Erkrankungen
- FAQ - Frage: Kann mein Kind mit ITP geimpft werden?
- FAQ Antwort:
Ja, in der Regel können und sollten Patienten mit ITP geimpft werden. Es stimmt, dass ITP Fälle auch nach Impfungen aufgetreten sind bzw. ein möglicher kausaler Zusammenhang mit der Impfung beschrieben wurde. Impfungen sind jedoch der wirksamste Schutz gegen Infektionen, den die Medizin bieten kann und Infektionen wiederum der vermutlich häufigste Auslöser einer ITP.
Viele Impfungen können bei ITP-Patienten mit niedrigen Thrombozytenzahlen subcutan statt intramuskulär verabreicht werden, um eine Muskelblutung zu vermeiden. Eine Liste, welche Impfstoffe bei Blutungsneigung statt intramuskulär alternativ auch subcutan verabreicht werden können, findet sich bei Impfstoff-Tabelle: Injektionsweg mit Fokus Injektion bei Blutungsneigung.Nicht-Impfen bei ITP ist riskanter als Impfen.
Gerade im Kleinkindalter, in dem die meisten Impfungen erfolgen, treten virale Infekte häufig auf. Deshalb wird manchmal die Impfung, wenn sie zeitlich mit dem Beginn einer ITP zusammenfällt, auch als mögliche Ursache gesehen. Nach einer MMR-Impfung (einer sog. Lebendimpfung) kommt es sehr selten zu einer ITP (0,087 bis 4 Fälle pro 100.000 Impfdosen), wobei es in aller Regel rasch zur Remission kommt [Gan et al., 2022; France et al., 2008].
Es gibt keine Berichte über ITP nach Grippeimpfungen. Nach Covid-19-Impfungen wurden zwischen 0,8 und 11,3 Fälle von ITP pro 1 Million Impfdosen dokumentiert [Gan et al., 2022; France et al., 2008].
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Kann eine Reha hilfreich sein bei der ITP?
- FAQ Antwort:
Bei Kindern mit ITP bzw. ihren Eltern ist eine Reha nicht sinnvoll.
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- Kategorie: (Kind.) Psychische Auswirkungen
- FAQ - Frage: Löst eine ITP Ängste aus?
- FAQ Antwort:
Ein Faktor, der zu Angst und Sorgen führt - zumindest bei Eltern von Kindern mit ITP - sind die schreckweiten Augen des ersten behandelnden Kollegen, der selten eine ITP sieht, unsicher ist und wenig bis nichts über die ITP weiß. Und der dann noch das Wort "Leukämie" fallen lässt. Nach meiner (pädiatrischen) Erfahrung kommt es nicht zu Angst und Besorgnis, wenn den Eltern von vorne herein vermittelt wird, dass die ITP bei Kindern nicht lebensbedrohlich ist und das es bei den meisten Kindern (85-90 %) innerhalb eines Jahres zu einer spontanen Remission kommt.
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- Kategorie: (Kind.) Versorgungsmedizinischer Ausweis
- FAQ - Frage: Welche Notfallausweise gibt es bzw. gibt es eine Empfehlung?
- FAQ Antwort:
Ja, es gibt sogenannte Notfallausweise oder -karten für Patienten mit Thrombozytopenie/ITP. Diese Ausweise enthalten wichtige Informationen wie die Diagnose, aktuelle Thrombozytenzahlen, Notfallkontakte und Hinweise zur medikamentösen Behandlung. In Deutschland empfehlen beispielsweise einige Patientenorganisationen und Ärzte, einen solchen medizinischen Notfallausweis (z. B. von Selbsthilfegruppen oder in ITP-Zentren) mitzuführen, Es ist sinnvoll. dies mit dem behandelnden Arzt zu besprechen, um den passenden Ausweis zu erhalten.
Wenn keine speziellen Ausweise zu haben sind, kann man die internationalen Notfallausweise benutzen und dort unter "Sonstiges" die wichtigsten Informationen eintragen. Aber nicht vergessen, dem Patienten zu sagen, dass es sich bei der ITP nicht um einen Notfall handelt!
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- Kategorie: (Kind.) Impfungen, Infekte & immunologische Erkrankungen
- FAQ - Frage: Gibt es noch andere Autoimmunerkrankungen, die häufig zusammen mit ITP auftreten - z. B. Lupus?
- FAQ Antwort:
Ja, bei manchen Menschen mit ITP können auch andere Autoimmunerkrankungen auftreten. Zum Beispiel wird bei einer sekundären ITP häufig auch an Erkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes (SLE), autoimmun-Thyreoditis oder Coeliakie gedacht. In der Regel wird bei der Diagnostik geprüft, ob die Thrombozytopenie primär (ohne erkennbare Ursache) oder sekundär, also in Verbindung mit einer anderen Autoimmunerkrankung, vorliegt. Nur ein Teil der ITP-Patienten hat einen solchen Zusammenhang zu sekundären Ursachen.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Welche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich?
- FAQ Antwort:
Hierfür kann es hilfreich sein, die betreffenden Medikamente in Arzneimittel-/Wechselwirkungs-Checkern zu suchen,
z.B. Apotheken-Umschau oder DrugsEs ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Informationen nicht den Rat eines Arztes ersetzen. Bitte klären Sie alle Fragen mit dem behandelnden Arzt.
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- Kategorie: (Kind.) Psychische Auswirkungen
- FAQ - Frage: Oft werden Kinder und Jugendliche im Kita-/Schul-Alltag aufgrund niedriger Werte ausgegrenzt. Wie gehe ich damit um?
- FAQ Antwort:
- Erzieher/Lehrer aufklären
- Notfalltasche mitgeben
- Gute Erreichbarkeit der Eltern gewährleisten
- Notfallplan erarbeiten
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- Kategorie: (Kind.) Versorgungsmedizinischer Ausweis
- FAQ - Frage: Welche Art von Notfallarmbändern sind sinnvoll?
- FAQ Antwort:
Es gibt kein Notfallarmband speziell für ITP-Patienten. Bei einem ITP-Patienten, der eine hohe Blutungsneigung hat, kann es aber sinnvoll sein, eine Notfall-Kapsel als Anhänger, am Schlüsselbund oder als Armband dabei zu haben. In dieser Kapsel kann die wichtigste Information, z.B. was bei einer starken Blutung notwendig ist, untergebracht werden.
Zu finden z.B. unter www.bereit24.de oder www.SOS-talisman.de oder www.id-no.com.
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- Kategorie: (Kind.) Impfungen, Infekte & immunologische Erkrankungen
- FAQ - Frage: Gibt es einen Zusammenhang zwischen ITP und dem Von-Willebrand-Syndrom?
- FAQ Antwort:
ITP und das Von-Willebrand-Syndrom (VWD) sind grundsätzlich zwei unterschiedliche Erkrankungen. ITP ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Blutplättchen angreift, während VWD eine meist angeborene und in seltenen Fällen erworbene Störung der Blutgerinnung ist, die durch einen Mangel oder eine Fehlfunktion des Von-Willebrand-Faktors bedingt ist. Es besteht kein direkter kausaler Zusammenhang.
Bei der schwer verlaufenden, autosomal rezessiv vererbten Form IIB des von Willebrand Syndroms kommt es bei Neugeborenen zur Thrombozytopenie, daher kann es sein, dass im Rahmen der Umfeld- Diagnostik bei neu aufgetretener Immunthrombozytopenie von den betreuenden Ärzten auch eine von-Willebrand Diagnostik durchgeführt wird.
In seltenen Fällen können beide Erkrankungen bei einer Person auftreten, aber sie haben unterschiedliche Ursachen und erfordern auch unterschiedliche Behandlungsansätze.
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- Kategorie: (Kind.) Medizinische Eingriffe
- FAQ - Frage: Gibt es bei Zahnbehandlungen etwas zu beachten?
- FAQ Antwort:
Ja, es ist sehr wichtig, dass der Zahnarzt über die ITP informiert ist. Vor größeren zahnärztlichen Eingriffen, Zahnextraktion oder einer notwendigen Lokalanästhesie kann es notwendig sein, vorübergehend die Thrombozytenzahl zu erhöhen (> 50 G/l), um das Blutungsrisiko zu senken. Dazu reichen meist 3-4 Tage Cortison (2 mg/kg) aus. Der behandelnde Arzt und der Zahnarzt sollten eng zusammenarbeiten, um den Eingriff so sicher wie möglich zu gestalten.
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- Kategorie: (Kind.) Lebensstil
- FAQ - Frage: Hat Vitamin D einen Einfluss auf die Thrombozyten?
- FAQ Antwort:
Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel ist durchaus wichtig für das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit. Allerdings gibt es bisher keine klaren Belege dafür, dass Vitamin D die für eine ITP wichtige Thrombozytenzahl direkt verändern kann. Es kann dennoch sinnvoll sein, einen guten Vitamin-D-Spiegel zu halten.
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- Kategorie: (Kind.) Diagnose, Behandlung & Therapie
- FAQ - Frage: Wo finde ich einen ITP-Spezialisten?
- FAQ Antwort:
Kinderärzte mit Erfahrung zur ITP finden Sie an vielen Unikliniken.
Zudem können Sie sich auch an unsere pädiatrischen Mitglieder der ITP-Allianz wenden:Dr. med. Roswitha Dickerhoff
München
E-Mail:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Tel.: +49 89 322 22 600
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- Kategorie: (Kind.) Psychische Auswirkungen
- FAQ - Frage: Muss ich jeder Behandlung für mein Kind zustimmen? Welche (rechtlichen) Konsequenzen können mir bei Ablehnung drohen?
- FAQ Antwort:
Siehe oben. Eine Therapie, die den Leitlinien nicht entspricht, sollte abgelehnt werden. Rechtliche Konsequenzen hat das nicht.
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- Kategorie: (Kind.) Schwangerschaft
- FAQ - Frage: Kann ich schwanger werden?
- FAQ Antwort:
Viele Frauen mit ITP können schwanger werden. Allerdings ist eine enge Überwachung während der Schwangerschaft wichtig, da sich die Thrombozytenzahlen verändern können. Eine Zusammenarbeit zwischen Hämatologen und Gynäkologen mit Erfahrung in der Betreuung von ITP-Patientinnen wird empfohlen.
Bei Schwangeren, die entweder eine ITP haben oder auch gehabt haben, muss erwartet werden, dass ca. 30 % der Neugeboren, durch, über die Plazenta passiv erworbene Antikörper, eine Thrombozytopenie haben; in ca. 10 % sind die Thrombozyten < 50 G/l. Bei Blutungsneigung ist die Therapie der Wahl IVIG. Die Thrombozytopenie klingt bei den Kindern nach ca. 2-3 Monaten ab. In seltenen Fällen kommt es durch IgA-Antikörper in der Muttermilch bei gestillten Kindern zu einem Andauern der Thrombozytopenie. Abstillen führt dann zu einer Normalisierung der Thrombozyten-Werte.
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- Kategorie: (Kind.) Versorgungsmedizinischer Ausweis
- FAQ - Frage: Habe ich mit ITP Anspruch auf eine GdB (Grad der Behinderung)?
- FAQ Antwort:
Der Grad der Behinderung (GdB) wird in Deutschland sehr individuell bewertet. Wenn ITP zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führt, kann ein Antrag gestellt werden. Hierbei helfen spezialisierte Ärzte oder Beratungsstellen, den individuellen Fall zu beurteilen.
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- Kategorie: (Kind.) Impfungen, Infekte & immunologische Erkrankungen
- FAQ - Frage: Kann aus ITP Leukämie entstehen?
- FAQ Antwort:
Nein. Aber niedrige Thrombozyten können ein Symptom von Leukämie sein – Ausschlussdiagnose.
Bei einer Leukämie sind aber neben den Thrombozyten auch andere Blutzellen erniedrigt.
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- Kategorie: (Kind.) Medizinische Eingriffe
- FAQ - Frage: Kann mein Kind mit ITP Blut oder Organe spenden?
- FAQ Antwort:
Blutspenden ist nicht möglich, zu Organspenden muss man sich individuell informieren.
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- Kategorie: (Kind.) Lebensstil
- FAQ - Frage: Reisen mit ITP – was sollte beachtet werden? Gibt es bei Flügen Einschränkungen?
- FAQ Antwort:
Für Reisen ist es wichtig, dass man gut vorbereitet ist:
- Mitführen eines Notfallausweises, der die Erkrankung dokumentiert. Wenn möglich auch in Englisch.
- Stelle sicher, dass genügend Medikamente (evtl. Cortison) und alle wichtigen Dokumente dabei sind.
- Impfstatus überprüfen.
- Informieren Sie sich vorab bei dem behandelnden Arzt, ob besondere Vorsichtsmaßnahmen (z. B. zusätzliche Blutkontrollen) nötig sind.
- In der Regel gibt es bei Flugreisen keine spezifischen Einschränkungen
- Bei längeren Reisen, kann es sinnvoll sein, sich vorab über die Erreichbarkeit medizinischer Einrichtungen zu informieren.